Broken-X der Sechste

Wochenlang habe ich voller Angst auf den Himmel gestarrt, aber das Wetter wollte einfach nicht besser werden. Mit jedem Tag dieses penetranten Sommerwetters schien die Chance auf akkurate Wettkampfbedingungen immer weiter zu schwinden, bis endlich, nach fast drei Wochen, der Wetterbericht ein Fünkchen Hoffnung an den Horizont gezaubert hatte - Regen!

 

Zunächst zwar nur mit mickriger Wahrscheinlichkeit, aber kurz vor Toresschluss keimte die Hoffnung auf mit Wasser gefüllte Schlaglöcher weiter auf. Und zwei Stunden vor dem Wettkampf war es dann endlich soweit! Rechtzeitig zum Start regnete es satt und der ersehnten Schlammschlacht stand nichts mehr im Wege.

 

Rad- und Laufstrecke sind von “Uns Hardie“ präpariert und ausgeschildert worden, Bernd hatte Urkunden erstellt und die “wertvollen“ Sachpreise ersteigert. Also blieb mir nur, die neu-konstruierte Netto-Markendiskounter-Wendeboje im Wasser zu platzieren.

 

Das ging allerdings gründlich schief. Anstelle der angekündigten 750 sind schlussendlich 950 bis 1.000 Meter Schwimmstrecke dabei herausgekommen. Den Grund für die Fehlkalkulation konnte dann beim Schwimmen jeder selber erleben: Als wir die erste Sandbank erreicht hatten, bei der bisher die Wendeboje stand, war der Wendepunkt noch satte 100 Meter entfernt. Ich habe einfach die falsche Sandbank erwischt - Tschuldigung.

 

Die Radstrecke ließ es an nichts missen. Moddriger Sand, mit Wasser vollgesogene Graspassagen, triefende, im Weg hängende Zweige und Schlammlöcher. Nach vier Runden sah jeder aus, wie es Muttern im zarten Kindesalter immer gefürchtet hat - und damit war die Legitimation erworben, auf die Laufstrecke zu wechseln.

 

Zwei und ein halber Kilometer klingt kurz, kann aber im aufgeweichten Sand doch recht anstrengend sein. Einziger Lichtblick: mein neuer Lieblings-Laufwendepunkt: Marion. Dir und Andreas nochmals vielen Dank für die Wettkampfleitung, den Ergebnisdienst, die Anfeuerung und eben den weltweit attraktivsten Wendepunkt.

 

Spaß hin oder her, ausgeruht hat sich keiner. Reiner musste sich dem anrückenden Hardie erwehren und konnte sich nur mit ein paar Sekunden Vorsprung ins Ziel retten. Wirklich schön anzusehen war das Finale von unserem Gründervater Rudi, der die Staffel ins Ziel brachte. Mit 78 Jahren - Chapeau!

 

Nach den Mühen winkte der dieses Jahr nicht ganz so kalte Wasserstrahl für Rad, Kleidung und Sportler, bevor es zum Hauptteil der Veranstaltung ging: Grillen und Klönen. Und das Wetter hat wieder mitgespielt. Kein Regen mehr, besser ging es nicht.

 

Spaß hat es gemacht! Würde es unseren Haufen nicht geben, müsste man ihn erfinden.

 

Euer Roger